Seit 1990 beschäftigt uns Hildegard von Bingen.
Seit 1998 führen wir zu Leben und Werk.
Seit 2003 tragen wir die Spielgemeinschaft zu Bingensis Leben und Werk.
Bingensis' Singspiel von 1152 erzählt von der menschlichen Seele zwischen Kraft und Versuchung.
Virtus, Tugend, Taugen, für das Mittelalter zentraler Begriff, verbindet sich darin mit dem Begriff vis, Lebenskraft.
Der rahmengebende Begriff ordo beschreibt, dem griechischen 'Kosmos' vergleichbar, die Ordnung der Welt.
Ihrer Elemente und Menschengemeinschaft.
Im zeitlichen Kontext beschreibt er Orden und Ordnungen der Mönche, Ritter und Gefolgschaften,
Tanz- wie Schlachtordnungen.
Das Spiel erzählt die Heimkehr der Kräfte, die Berufung der Seele, deren Einkleidung und Ermächtigung.
Ihren Zweifel und ihre Versuchung.
Der Entführung durch den Versucher begegnet die Zusammenkunft, Ordnung und Aufstellung der Kräfte als innerer wie äußerer Prozess;
begründet und geleitet von Humilitas, Demut im Sinne geerdeter 'Bodenhaftung',
zentralem Begriff Hildegard von Bingens wie der gesamten benediktinischen Spiritualität.
In Chor und Einzelstimmen antworten die Kräfte dem Ruf der Humilitas, bilden so den 'Ordo Virtutum', die Ordnung der Kräfte.
Finden 'Symphonia', Einklang und harmonischen Zusammenklang.
Als die Seele mit Spuren von Mißbrauch um Heilung und Aufnahme bittet,
verteidigt der Kreis der Kräfte sie gegen die Nachstellung, bindet den Versucher und wirft ihn - für dieses Mal - zur Tür hinaus.
Die diesjährige Produktion erkundet den Ordo Virtutum in der Perspektive des Gesamtwerks, zwischen Scivias Domini,
Heilkunde und Liber Vitae Meritorum, Buch der Lebensverdienste.
Eine Produktion der Spielgemeinschaft von Schola - Gesellschaft für Geschichte und Brauchtum im Rheintal g. UG.
In Kooperation mit der Schultheaterarbeit des Internat Schloss Hansenberg und des Rheingau-Gymnasiums, Geisenheim.
Musikalische Leitung: Franz-Josef Oestemer
Choreographie: Bharathi Avireddy
Theaterpädagogik: Robert Seiler
Szenische Beratung: Christian Eckert
Textarbeit, Produktion und Spielleitung: Bettina Gies
Mittwoch, 16. September 2015, 19:30 Uhr. Vorabend des Hildegardistages.
Sonntag, 20. September 2015, 15:30 Uhr.
Wallfahrtskirche St. Hildegard, Eibingen
Der Eintritt ist frei. Eine Spende wird erbeten. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme!
PRINCIPIUM - Leitbild
Wir handeln im geistigen Raum.
Wir achten den Charakter spezifischer Orte,
ihre Grenzen, Regeln und Überlieferungen.
Wir achten und pflegen die geistige Tiefe und Würde,
zeitlose Bedeutung und spirituelle Dimension
im Werk der Hildegard von Bingen und verwandter Werke.
Wir achten deren Sicht und Aussage,
in Sorgfalt und Anspruch, Achtsamkeit und Augenmaß.
PROPOSITUM - Anliegen und Aufgabe
Ansatz, Aufgabe und Gegenstand bedürfen hoher Qualität und Sorgfalt in Entwicklung, Konzeption und Ausführung.
Wir arbeiten handwerklich, mit Augenmaß, kaufmännisch behutsam, wirtschaftlich und gesellschaftlich nachhaltig,
verantwortlich gegenüber Mitwelt und Schöpfung.
Wir arbeiten transparent, legen wirtschaftlich wie inhaltlich Rechenschaft ab.
Wir übernehmen Verantwortung gegenüber Beteiligten vor Ort.
Wir schließen Ausbeutung und Überforderung aus.
Wir verstehen uns als Handwerker im Dienste unserer Aufgaben.
DONUM - Schenken und Nutzen
Unsere Arbeit dient Gemeinschaften und Gemeinwesen.
Wir sind offen für Meinungen und Dialog, halten unsere Arbeit transparent,
achten auf konstruktives kulturelles Miteinander.
Wir achten auf den Mehrwert unserer Arbeit.
Wir geben Wissen und Erkenntnis weiter, schulen und begleiten.
Überschüsse dienen der gemeinnützigen Aufgabe und Arbeit.
PENSUM - Üben, Einüben, Ausüben
Unsere Arbeit braucht gute Schulung, Rücksicht und Aussprache.
Wir üben, prüfen und entwickeln unseren Ausdruck, unsere Fähigkeiten, Einfühlung und Anschauungen.
Wir begeben uns in die notwendige Disziplin und Klarheit.
Wir schaffen einfache und wirksame Wege, unsere Arbeit, ihre Gemeinschaft und deren Fähigkeiten
zu pflegen, zu entwickeln und zu erhalten.
Wir bilden inhaltlich, technisch und darstellerisch aus und weiter, geben Gelegenheit zu geistiger Vertiefung,
achten auf Nachhaltigkeit und Langfristigkeit.
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